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Musik von IGOR STRAVINSKY
Premiere 28. Mai 2004, Deutsche Oper Berlin
Musikalische Leitung Michael Collins
Choreographie, Inszenierung Uwe Scholz
___ In seiner Choreografie folgt Scholz der Architektur der Musik, schafft Bewegungsmomente voller Leichtigkeit und abstrakter Schönheit, ohne auf Emotionalität zu verzichten. ___
___ VON RUTH EBERHARDT ___
AM ENDE SIEGT DIE GEFÜHLSWELT
___ »Ich halte Stravinsky für einen der potentesten Komponisten unseres Zeitalters«, betont Uwe Scholz im Gespräch mit seiner Leipziger Dramaturgin. Und so zieht sich die Beschäftigung mit der Musik des bedeutendsten Ballettkomponisten des 20. Jahrhunderts wie ein roter Faden durch das Schaffen des Choreografen. ___
___ Als Sechsundzwanzigjähriger wurde Uwe Scholz 1985 Ballettdirektor und Chefchoreograf des Zürcher Opernhauses und leitete das Zürcher Ballett bis 1991. Am 27.September 1986 kreierte er dort einen Abend mit Petruschka, Sinfonie in drei Sätzen und Der Feuervogel (Neufassungen: 1987 Hannover, 1993 Leipzig, 1998 Stuttgart). Am 10. Dezember 1993 setzte er in Leipzig einen kompletten Stravinsky-Abend aufs Programm: Feuervogel und Sinfonie in drei Sätzen zusammen mit Scènes de ballet, die an der Deutschen Oper Berlin im ersten Scholz-Abend (Premiere am 31. März 2002) zu sehen waren. ___
___ Am
Revue-Charakter dieser Komposition reizte ihn die Bildhaftigkeit, die
dennoch ernst genommen werden muss, will man nicht als »Nachplapperer«
dastehen. Und so übernimmt Uwe Scholz nicht vorgegebene Strukturen
wie z.B.Pas-de-deux, sondern sagt »seine eigene Meinung«
dazu. »Ich möchte Stravinsky schon als gleichberechtigter
Partner gegenüber stehen!« Diesen Gedanken verwirklicht er
auch in der Sinfonie in drei Sätzen. ___
___ »Obschon es wieder einmal nur "vertanzte Noten" sind, hoffe ich, dass sich dem Zuschauer noch etwas anderes mitteilen wird: Das Artifizielle, sehr Mechanische, das kaum Platz für irgendwelche menschlichen Regungen lässt. Und so sind selbst die Regenbögen aus Metall. Es mutet an, als sei eine nahezu kindliche Schizophrenie übrig geblieben in dieser Welt, - und sie wird eingefangen von einem metallenen Sonnenstrahl. Kälte. Den Rest kontrolliert eine massive, kraftvolle Mechanik. Da kann Humor nur als Galgenhumor verstanden werden, und wenn es bizarr wird, dann wird's auch bissig. Kein Ort für menschliche Gefühle. Menschen wie Ersatzteillager. Alle sind geschraubt und gehämmert. Man muss schon genau hinsehen, dass da noch ein Tröpfchen Blut in ihnen ist?« ___
___ Im
Feuervogel (für den er die 1945 revidierte Orchesterfassung wählte)
benutzt er das »Ur-Libretto« des phantastischen Märchens
aus dem Jahr 1910 nur als »Gerüst für meine eigene Märchenwelt.
Sie entspricht mehr einem Fantasialand. Man findet durchaus die Maschinenwelt
darin wieder, aber am Ende siegt die Gefühlswelt.Und weil ich dieses
Märchen mit anderen Mitteln erzähle, ist es letztlich egal,
ob eine Frau oder ein Mann die Rolle des Feuervogels tanzt. Es ist das
übersinnliche Wesen, welches - vielleicht in seiner Engelsgestalt
- ohnehin weder weiblich noch männlich fassbar ist. ___
___ Stravinskys
euphorisches Finale gleicht einer gigantischen "Sinnenrausch-Injektion",
die - so glaube ich - in ihrer Wirkung durch das Bühnengeschehen
noch intensiver empfunden werden kann. Somit genau das Richtige für
die Baustellen-Hektik Leipzigs« - und erst recht für die
von Berlin. ___
Sinfonie in drei Sätzen
Raum und Kostüme rosalie
Christine Camillo - Aurélien Scannella
Svetlana Tolstopiatova - Alexej Dubinin
sowie Solisten und Ensemble des Balletts der Deutschen Oper Berlin
Piano Rag Music + Tango
Raum und Kostüme Uwe Scholz/rosalie
Tänzer Mark McClain, Goyo Montero
Der Feuervogel
Raum und Kostüme rosalie
Mariane Joly (Die Prinzessin), Raimondo Rebeck (Der Prinz), Alexej Dubinin
(Katschei) sowie Solisten und Ensemble des Balletts der Deutschen Oper
Berlin
Einstudierung
Tatjana Thierbach (Sinfonie in drei Sätzen, Der Feuervogel)
Orchester
der Deutschen Oper Berlin
http://www.deutsch-russische-kulturbegegnungen.de, 14. Juni 2004
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