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Der Veranstaltungsort
___ Das Leipziger Stadtbild ist durch eine reichhaltige Industriearchitektur geprägt. Die drei Gasometer der Stadtwerke Leipzig GmbH sind Zeugnis dieser Architektur und stechen im sich wandelnden Leipzig mit ihrem morbiden Charme regelrecht ins Auge. ___
___ KunstRäume Leipzig e.V. ___
___ Nach dem Wegfall ihrer eigentlichen Zweckbestimmung verfallen die um die Jahrhundertwende gebauten Gasbehälter leider zusehends. Aus diesen Architekturräumen besondere Kunsträume zu schaffen und sie erlebbar zu machen reizte uns. ___
___ Bereits
Ende 1998 knüpften Vereinsmitglieder erste persönliche Kontakte
zum Leipziger Ballettdirektor und Choreographen Uwe Scholz.
Die Idee, den eindrucksvollen Gasometer II mit künstlerischen
Mitteln wieder zu beleben, stieß beim Ballettchef, aber auch
bei den Stadtwerken Leipzig schnell auf Gegenliebe. Die
moderne Ballettinszenierung "Pax questuosa" fand innerhalb
dieses faszinierenden Baukörpers einen ihr eigenen Aufführungsort. ___
Tanz im Gasometer
___ Spektakulär haben die noch bis zum 12. Juni laufenden Leipziger Ballett-Tage, die ersten ihrer Art, begonnen: mit zwei Aufführungen in einem stillgelegten Gasometer der Stadt. In dem für 1200 Zuschauer zugerüsteten Architekturdenkmal standen mit "Pax questuosa" und "Dans la marche" zwei Choreographien von Uwe Scholz nach Musik des scheidenden Leipziger Opernintendanten Udo Zimmermann auf dem Programm. ___
___ Die Produktion sollte auf das Schicksal des Industriebaus aus der Gründerzeit aufmerksam machen, der mit seinen vier Reihen romanischer Bogenfenster und der 56 Meter überspannenden, stützenlosen Kuppel von kathedralenartiger Wirkung ist. Dabei war die Behausung für einen der Behälter von Deutschlands modernster Gasanstalt einstmals nur gebaut worden, weil nackte Stahlkonstruktionen eben als hässlich galten. 1977 war das Gaswerk im Stadtteil Connewitz stillgelegt worden, zu dem noch ein zweiter, kleinerer Gasometer gehört. An Vorstellungen, wie sie künftig zu nutzen wären, mangelte es nicht, wie ein Ideenwettbewerb zeigte, den 1994 die Stadtwerke als Eigentümer gemeinsam mit der Stadt ausriefen. Theater, Kino, Schwimmbad - alles möglich, wenn sich ein Investor fände, nach dem weiter gesucht wird. Insofern waren die Stadtwerke dankbar für die Idee, den Gasometer II zum Veranstaltungsort zu machen und damit das Kulturdenkmal und Verkaufsobjekt wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. Sie ging aus von einem kleinen Leipziger Verein namens "KunstRäume", dessen zehn Mitglieder das Kunststück vollbrachten, im Bunde mit der Oper genügend Sponsoren zu mobilisieren, um den Gasometer für zwei Abende in ein Tanztheater zu verwandeln. ___
http://www.kunstraeume-leipzig.de
& FAZ, 5. Juni 2000
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